Trennungsschmerz in Bonhoeffers Gedicht „Vergangenheit“ auf dem Hintergrund seines Redens von Gott
Bonhoeffer gibt mit diesem sehr persönlichen Gedicht der Nachwelt wohl ein Beispiel. Trotz totaler Niedergeschlagenheit und resignativer Aggression wegen des Naziterrors konnte und kann er die Fassung im Gebet wiederfinden.
Das Ende des Gedichts kann so verstanden werden, dass er Gottes Stimme zu sich sprechen hörte und in diesen Worten dem Leser seine Gebetserfahrung vielleicht empfiehlt: Dank und Besinnung auf Gott brächten einem Menschen die Güte Gottes wie Gottes Vergebung als das Lebendigste seiner Vergangenheit zurück. Darauf folgt die Ermahnung, Gott um Bewahrung (wohl der Seelenruhe) zu bitten.
In der Deutung des Gedichts von Bultmanns Theologie her lässt sich ein deutlicher Unterschied zwischen den Ansätzen beider Theologen in der Beurteilung des Leides und seiner Wirkung auf den Menschen erkennen.