Sieben Winter in Teheran

Teheran, 2007: In einer Eisdiele lernt die Studentin Reyhaneh Jabbari den Mann kennen, der großes Leid über sie, ihre Familie und auch seine eigenen Verwandten bringen wird. Morteza Abdolali Sarbandi, ein ehemaliger Agent des iranischen Geheimdienstes, lockt die 19-Jährige, die neben ihrem Informatikstudium als Innenarchitektin arbeitet, in eine Wohnung und versucht dort, sie zu vergewaltigen. Die junge Frau wehrt sich und ersticht den Angreifer. Reyhaneh kann entkommen, doch am nächsten Tag wird sie verhaftet. Es ist der Beginn einer qualvollen Zeit, zunächst im berüchtigten Evin-Gefängnis, später im Frauengefängnis Shahr-e Rey. Den Kontakt mit der inhaftierten Tochter ständig aufrechterhaltend, bemüht sich die Familie, vor allem ihre Mutter Shole, verzweifelt um die Aufhebung des Todesurteils. Zwei Jahre später folgt der Prozess, der schließlich mit der Verurteilung Reyhanehs wegen Mordes endet. 2014 wird sie, trotz weltweiter Proteste, nach dem islamischen Gesetz der Blutrache (Qisās) gehängt. Jalal Sarbandi, der Sohn des Getöteten, vollzieht die Hinrichtung selbst, indem er den Knopf drückt, der das Podest unter Reyhanehs Füßen wegzieht. Lange stand Shole mit dem jungen Mann in Kontakt, um die lebensrettende Vergebung zu erwirken. Doch er beharrte darauf, Reyhaneh müsse, um die Ehre seiner Familie wiederherzustellen, “die Wahrheit” sagen, also behaupten, sein Vater habe nicht versucht sie zu vergewaltigen. Reyhaneh blieb bei ihrer Wahrheit.

Hier finden Sie das Interview mit der Regisseurin Steffi Niederzoll sowie die Arbeitsblätter zum Film, die für den Unterricht ab 11. Klasse konzipiert sind.
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