Luthers bahnbrechende Heidelberger Disputation und die reformatorischen Anfänge
Worthaus 6 – Heidelberg: 14. Mai 2016 von Prof. Dr. Dr. Michael Welker
Eigentlich wollte Martin Luther nur eine Debatte anstoßen über die verheerende Wirkung des Ablasshandels auf das „arme, einfältige, grobe Volk“. Das nämlich erliege durch den Ablasshandel nämlich dem fatalen Irrtum, so glaubte Luther, dass nur der Kauf eines Ablassbriefes der Seele den Weg in den Himmel ebnen würde. Doch als Luther 1518 nach Heidelberg gerufen wurde, um seine Thesen zum Ablasshandel zu verteidigen, stellt er weitere neue Thesen auf – Lehren, die die Reformation noch mehr anheizen und die Kirche der damaligen Zeit auf den Kopf stellen sollte. Der Heidelberger Theologe Prof. Dr. Dr. Michael Welker seziert diese 28 Thesen, die Luther in seiner Heidelberger Disputation aufgestellt hat. Er erklärt, warum Gott nicht in seiner Herrlichkeit erkannt werden kann, sondern in Verzweiflung und Leid Christi. Und vor allem setzt er sich dabei immer wieder mit einer der größten Fragen der Christenheit auseinander: der Theodizeefrage. Wie kann Gott Leid und Not in der Welt zulassen? Wie passt die Allmacht und Liebe Gottes zur Verzweiflung unzähliger Menschen? Wie kann Leid gar nötig sein, um Gott zu erkennen? Es ist kein einfacher Vortrag. Es ist ein theologischer. Und es lohnt sich, gut zuzuhören. (Worthaus)