Gelobtes Land
Eine theologische Annäherung an die Gründung des Staates Israel aus Sicht des Protestantismus:
“Die Entstehung des Staates Israel 1948 traf die Kirchen unvorbereitet und löste in Kirche und Theologie zunächst Irritation und Verwirrung aus. Es fehlten die Kategorien, um die Ansiedlung von Juden in einem eigenen Staat erfassen zu können. Ja die traditionelle kirchliche Lehre schien ein solches Ereignis geradezu auszuschließen. War es doch über die Jahrhunderte Konsens, dass die Juden – weil sie Jesu von Nazareth nicht als ihren Messias angenommen hatten – den Anspruch auf ihre Existenz als Volk verwirkt hätten, in der Diaspora als Strafe Gottes zerstreut zu leben hatten und der Titel „Israel“ als Volk Gottes auf die Kirche übergegangen sei. Die Vertreibung der Juden aus dem Heiligen Land schien dies theologische Urteil Jahrhunderte lang historisch zu bestätigen. Plötzlich aber war dies Urteil nicht mehr in der Geschichte abgebildet. Die Kirchen waren sprachlos.”