Der Wunsch – Bedürfnisse und Wünsche
Herkunft
Es ist dunkel. Es ist still. Milch wird in eine Müslischale gegossen. Der Sohn setzt sich zur Mutter an den Küchentisch, rührt im Müsli. „Kannst Du auch nicht schlafen?” „Nee.” „Was wünscht Du dir eigentlich zu Weihnachten?” Was dann folgt, ist eine einzige Irritation. Die Mutter beschreibt Szenen aus dem Leben ihres Sohnes, die sich Eltern normalerweise nicht für ihre Kinder wünschen: heimlich rausschleichen, illegale Partys feiern, sich betrinken, verlassen werden. Erst zum Schluss hin wird deutlich, dass die Mutter das Leben ihres Kindes während der Pandemie mit irgendetwas vergleicht und dass dieser Vergleich zum Nachteil ihres Sohnes ausfällt.
„Ich wünsch mir einfach, dass Du Deine Jugend zurück bekommst.”
Manche finden diesen Film großartig, andere ganz daneben. Die Zugriffszahlen sind sehr hoch. Filmisch ist sicher alles richtig gemacht worden. Trotzdem bleibt zu fragen: Kann man sich wirklich etwas für andere wünschen? Ist die Mutter bei ihrem Jungen oder eigentlich mehr bei ihren Ideen für eine geglückte Jugend? Warum fragt sie ihn nicht? Und warum kommt der Konzern am Ende mit Gutscheinen? Vielleicht wird es Zeit, um die Unterschiede zwischen Bedürfnissen und Wünschen zu entdecken.
Jahrgang 7 – 12