Zusammenfassung der Erklärung zur Rechtfertigungslehre der lutherischen Bischöfe der VELKD 2008
Die Rechtfertigungslehre, Kern christlichen Glaubens, ist seit Jahrhunderten Ziel von Kritik. Die lutherischen Bischöfe setzten sich 2008 in ihrer Zeit damit auseinander.
Udo Hahn referiert vier Hauptkritikpunkte an der Rechtfertigungslehre: Der Begriff sei heute missverständlich, wegen seines Bezugs zum Gerichtswesen unevangelisch, seine Botschaft verfehle die Fragen der Zeit und mache passiv. Die Bischöfe leugnen die Problematiken nicht, greifen sie aber auf und entkräften sie bzw. nutzen sie produktiv zum Verständnis der christlichen Botschaft vor dem Hintergrund einer…
Richten und Kritisieren in zorniger Demut vor dem Hintergrund des zweiten (usus elenchticus) und dritten Gebrauches des Gesetzes (tertius usus legis)
Richten soll der Christ nicht (Mt 7,1-5), aber Kritisieren (Mt 18,15-18) - Wie geht das zusammen?
Die Überlegungen des Materials bieten einen Versuch, beide Äußerungen Jesu miteinander zu verbinden - auch vor dem Hintergrund des Umgangs der Reformatoren mit solchen Geboten als Aussagen des Gesetzes. Dabei spielen sowohl Zorn (Mk 3,1-6), als auch Demut eine Rolle (Lk 18,13f.), etwa zu eigenem Versagen zu stehen und es anzusprechen (Mt 5,23f.).
Analyse von Alexander Kisslers Haltung zum Kirchenasyl
Kissler scheint das Kirchenasyl als illegal, unbiblisch, totalitär und potentiell Gewalt fördernd abzulehnen.
Sein Gedankengang behauptet 2018, dass Christen aufgrund von bloßen Gefühlen einem Flüchtenden als "edle[m] Wilden" helfen wollten. Die Gefühle des Lesers hingegen versucht Kissler ausgehend von der Gräueltat eines einzelnen Flüchtlings negativ gegen die Institution des Kirchenasyls zu stimmen. Schließlich suggeriert er, Christen, die solchen Menschen aus "Gewaltkulturen" hülfen, trügen eine Mitverantwortung am Tode von…