Selfie – Kult und Kultur
Die Arbeit am Selbstbild steht entwicklungspsychologisch ganz oben auf der Agenda Jugendlicher. Sie haben mit dem Smartphone dafür ein individuelles high-level-Werkzeug, das seinesgleichen sucht. Selfies – überhaupt das Aufnehmen und Teilen von digitalen Abbildungen – das ist aus sozialen Netzwerken kaum noch wegzudenken. Bekanntlich übt der permanente Anreiz zum Bildermachen ja nicht nur enormen persönlichen Druck aus (mit seelischen Folgewirkungen bis hin zu Ess-Störungen und dem Wunsch nach Schönheits-OPs), sondern stellt jugendliche Mediennutzung andauernd vor ethische Herausforderungen ihrer Online-Kommunikation. Religionspädagogik kann mit ihren bilderkritischen Traditionen (Bilderverbot, Gottesebenbildlichkeit) hierzu relevanten, adressatengesteuerten und seelsorgerisch hilfreichen Unterricht gestalten.