Individuelle Betroffenheit und gesellschaftliche Routine – Der Tod in der modernen Gesellschaft

Quelle: www.izpp.de : 05_1-2012_Gebert.pdf

Herkunft

Autoren

Sigbert Gebert

“Individuum und Gesellschaft bilden sich als getrennte Verstehenszusammenhänge in Orientierung an verschiedenen Unterscheidungen. Als Folge haben sie völlig unterschiedliche Verhältnisse zum Tod. Der Tod als „Sprach-loses“ lässt sich von beiden nicht „als er selbst“ verstehen. Die einzelne ist von ihm jedoch existentiell betroffen, eine Betroffenheit, die sie in der Angst vor das sprach-lose Nichts bringen kann. Die Gesellschaft hat hingegen kein Verhältnis zum Tod als Ende der Welt, sondern verarbeitet Sterben und Tod in – heute gesellschaftlich überflüssigen – Ritualen und in der Moderne mit den Routinen spezialisierter Einrichtungen. Die neueren Bemühungen um einen würdevollen, individuellen Tod und die Psychologie des Todes sind Teil dieser Entwicklung. Auch die nachmetaphysische Philosophie des Todes wird erst mit dem modernen gesellschaftlichen Verhältnis zum Tod möglich, und auch sie kann als Kommunikation letztlich nur Unzureichendes zu diesem existentiellen Problem beitragen.”

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