Hannah Arendt

Ohne das Böse scheinen wir – zumindest in der Popkultur – nicht mehr auszukommen. Kein Kinofilm, kein Netflix-Abend wäre ohne einen Schurken denkbar, der die Kräfte des Guten herausfordert und damit den Helden überhaupt erst die Möglichkeit bietet, ihr Heldentum unter Beweis zu stellen. Dabei begnügen sich die Drehbuchautoren längst nicht mehr damit, ihren Bösewicht einfach »nur« böse sein zu lassen, sondern geben seinem Handeln eine komplexe Motivation, die oft genug die Grenzen zwischen richtig und falsch verschwimmen lässt. Diese neuen Bösen sind oft auch Gescheiterte, Ängstliche und sogar solche, die sich auf dem Weg des Guten glauben,[1] immer aber irgendwie anders und, manchmal mehr noch als die Helden selbst, außergewöhnlich. In dieser Hinsicht hat das Böse in unserer Alltagskultur, insbesondere bei den Jugendlichen, durchaus Konjunktur und bietet einen reizvollen Aufhänger, um über Fragen der Ethik und des Handelns ins Gespräch zu kommen.

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