
Konfessionslosigkeit steht schlagwortartig für eine Entwicklung, die mit den Begriffen der Irrelevanz, Sprachlosigkeit und Indifferenz im Blick auf christlich-religiöse Deutungsmuster und Lebenspraktiken beschrieben werden kann.
Um es gleich vorwegzunehmen: Wenn hier von einer Diagnose die Rede ist, dann geschieht das nicht im alltagssprachlichen Sinn. Es geht nicht um die Bestimmung einer Krankheit. Vielmehr gebrauche ich den Begriff im Sinne des griechischen Diágnosis, was so viel bedeutet wie Unterscheidung oder Beurteilung. Denn genau darum handelt es sich bei dem Begriff „konfessionslos“. Er ist eine Zuschreibung, und zwar eine aus einer spezifischen Sicht. Damit verbinden sich Chancen und Grenzen. Davon ist in der ersten Annäherung zu sprechen. Auf dieser Grundlage soll im zweiten Schritt danach gefragt werden, worauf konfessionslose Kinder und Jugendliche unseren religionspädagogischen Blick lenken, um im dritten Zugang danach zu suchen, was sich in handlungsorientierender Perspektive daraus ergibt.
Artikel von Michael Domsgen
Dieses Material ist ein Beitrag aus:
2018/3 Loccumer Pelikan: Religiöse Bildung heute
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