Zum Erzählen biblischer Geschichten
In Aufnahme und Weiterführung seiner Frage nach einem „für mich heute sagfähigen und tragfähigen“, nachtheistisch vertieften Glauben (vgl. Schütze, 2012) versucht der Autor hier Ideen zu entwickeln, welche Praxis des Erzählens biblischer Geschichten seinem Verständnis einer tastenden, kritisch gebrochenen und nachmetaphysischen Religion Rechnung tragen könnte, und schlägt dafür eine narrative „Markierung“ des mythopoetischen Mehrwerts biblischer Geschichten vor, die etwa in einer erweiterten Aufnahme von Neidharts Konzept der „Rahmenerzählung“ ihren paradigmatischen Ausdruck finden könnte. Damit soll bereits bei Kindern ein kritisches, symbolisches und mehrschichtiges Verstehen biblischer Geschichten angebahnt werden, ohne sie religiös zu „überfahren“ bzw. emotional oder kognitiv zu überfordern.